8 Tipps für eine LGBTQIA+ freundliche Ferienunterkunft

Als Vermieter einer Ferienunterkunft möchtest du deinen Gästen einen schönen und sicheren Aufenthalt bieten – unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität. Dafür ist es wichtig, dass du dich mit inklusivem Tourismus auseinandersetzt und diskriminierendes Verhalten vermeidest. Denn Diskriminierung kann auch unabsichtlich passieren.

Anlässlich des Pride Months, in dem die LGBTQIA+ Gemeinschaft ihre bisherigen Erfolge feiert, haben wir Tipps zusammengestellt, mit denen du deine Ferienunterkunft inklusiv gestalten kannst: So kannst du allen Gästen einen tollen Aufenthalt zu ermöglichen – egal ob sie lesbisch, schwul, bisexuell, transgender, queer, intersexuell, asexuell, discovering oder heterosexuell sind.

Was ist inklusiver Tourismus?

Inklusiver Tourismus möchte niemanden ausgrenzen. Und das ist eine große Herausforderung, denn Diskriminierung passiert schneller als gedacht – besonders weil oft das Bewusstsein über die Bedürfnisse bestimmter Gruppen fehlt. Hier ein Beispiel: Wenn es am Eingang deiner Ferienunterkunft Stufen oder andere bauliche Barrieren gibt, schließt du damit Rollstuhlfahrer von der Buchung deiner Unterkunft aus.

Als „barrierefreier und inklusiver Tourismus“ werden oft touristische Angebote bezeichnet, die nicht nur die Barrierefreiheit für Gäste mit Behinderungen berücksichtigen, sondern auch die Bedürfnisse von LGBTQIA+ Reisenden, Frauen und Angehörigen ethnischer Minderheiten.

Warum du mit deiner FeWo auch LGBTQIA+ Gäste ansprechen solltest

Egal, ob du selbst zur LGBTQIA+ Gemeinschaft gehörst oder sie unterstützen möchtest: Wenn du deinen Gästen ein sicheres, barrierefreies und inklusives Reiseerlebnis bietest, hat das auch Vorteile für dein Vermietungsgeschäft:

Du trägst dazu bei, sichere Räume für alle zu schaffen

Obwohl das Bewusstsein für Schwule, Lesben, Transsexuelle, queere Menschen und nicht-binäre Personen in den letzten Jahren zugenommen hat, ist es bis zur Gleichstellung noch ein weiter Weg. Und es gibt nur wenige Ferienhäuser und Ferienwohnungen, die LGBTQIA+ Menschen offen willkommen heißen.

Deshalb ist es wichtig, dass Vermieter, die ein inklusives Urlaubserlebnis für alle bieten, das auch mitteilen und bewerben. Schon eine kleine Aktion von Vermietern wie dir trägt dazu bei, die Tourismusbranche offener, inklusiver und respektvoller zu machen. Und das hilft dabei, das Bewusstsein von anderen Gastgebern für inklusiven Tourismus zu verbessern.

Du erschließt eine weitere Zielgruppe

Wenn du mit deiner Ferienunterkunft auch LGBTQIA+ Gäste gezielt ansprichst, erschließt du eine weitere Zielgruppe für dein Vermietungsgeschäft. So sprichst du auch Gäste an, die gezielt nach einer LGBTQIA+ freundlichen Unterkunft suchen. Sie wollen nicht riskieren, während ihres Urlaubs diskriminiert zu werden, und suchen einen sicheren Ort, an dem sie sich wohlfühlen und entspannen können.

8 Tipps für eine LGBTQ+ freundliche Ferienunterkunft

Hier sind 8 Tipps, um deinen Gästen ein inklusives und LGBTQIA+ freundliches Erlebnis zu ermöglichen:

1. Diversity-Schulung und offene Diskussionen im Team

Um LGBTQIA+ Gästen ein tolles Reiseerlebnis bieten zu können, musst du als erstes ihre Bedürfnisse kennen und verstehen. Worauf legen sie einer Ferienwohnung Wert und was könnte sie davon abhalten, deine Unterkunft zu buchen? Welche Ängste könnten sie haben und was kannst du tun, um ihnen ein sicheres Umfeld zu bieten?

Falls du selbst nie Diskriminierung erlebt hast, kannst du dir vielleicht nicht vorstellen, wie du dein Vermietungsgeschäft inklusiver machen kannst und was du dabei beachten musst.

Die Lösung ist einfach: Hol dir Hilfe von Fachleuten. Besuche ein Diversity-Training und lass dir zeigen, worauf du achten musst. Falls du Mitarbeiter beschäftigst oder mit Familienmitgliedern zusammenarbeitest, könnt ihr den Kurs gemeinsam machen.

Ermögliche auch in deinem Vermietungsbusiness offene Diskussionen, in denen jeder seine Zweifel und Vorschläge ansprechen kann. Es macht nichts, wenn du anfangs nicht viel über diese Themen weißt. Mach den ersten Schritt und lerne andere Perspektiven kennen.

2. Inklusive und gendergerechte Sprache

Die Wahl deiner Worte ist entscheidend, um sicherzustellen, dass sich deine Gäste verstanden fühlen. In der deutschen Sprache neigen wir dazu, standardmäßig das männliche Geschlecht zu verwenden.

Es gibt viele Diskussionen darüber, wie Sprache möglichst gendergerecht gestaltet werden kann und dabei trotzdem klar und verständlich bleibt. Wie dir vielleicht aufgefallen ist, nutzen auch wir in diesem Beitrag mehrheitlich die männliche Form „Vermieter“. Das bedeutet natürlich nicht, dass wir nur männliche Vermieter ansprechen möchten, sondern ist in unserem Fall eine bewusste Entscheidung zugunsten einer einheitlichen Schreibweise auf unserer Webseite.

Um deine Sprache inklusiver zu machen, solltest du darauf achten, welche Substantive, Adjektive und Artikel du in der Kommunikation mit deinen Gästen verwendest und neutrale oder inklusive Pronomen bevorzugen. So beziehst du Frauen und nicht-binäre Personen mit ein.

Hier sind ein paar Beispiele, wie du automatisierte Nachrichten wie Buchungsbestätigungen etc. inklusiver gestalten kannst:

  • Versuche rein männliche Formen wie „Lieber Gast …“ nach Möglichkeit zu vermeiden.
  • Du kannst stattdessen immer die weibliche und die männliche Form wählen „Liebe Urlauberinnen und Urlauber …“ oder die Wörter mit /, * oder dem Binnen-I gendern.
  • Egal, für welche Form du dich entscheidest, sei konsequent und verwende sie in deiner gesamten Kommunikation einheitlich.
  • Nutze Begriffe wie „Partner bzw. Partnerin“ und vermeide „Ehefrau bzw. Ehemann“ etc.
  • Vermeide geschlechterspezifische Klischees wie die Annahme, dass Frauen sich eher mit dem Kochen und Einkaufen beschäftigen und Männer mit technischen oder handwerklichen Tätigkeiten etc.

Wenn du möchtest, kannst du deine Gäste einfach fragen, mit welchen Pronomen sie angesprochen werden möchten. Damit zeigst du, dass du dich mit dem Thema beschäftigt hast und bietest ihnen die Möglichkeit, selbst zu wählen.

3. Optimiere deine Inserate

Nachdem du deine automatischen Nachrichten inklusiv gestaltet hast, solltest du das Gleiche mit den Inseraten für deine Ferienunterkunft und deiner eigenen Vermieter-Webseite tun.

Überprüfe auch die Bilder, mit denen du deine Unterkunft bewirbst, in Hinblick auf Diversität. Wenn du zum Beispiel auf deiner Vermieter-Website eine kaukasische heterosexuelle Familie zeigst, die einen schönen Abend am Kamin verbringt, füge auch ein Foto eines gleichgeschlechtlichen Paares oder von Gästen anderer Ethnien hinzu.

Außerdem kannst du in deiner Beschreibung deutlich machen, dass alle LGBTQIA+ Gäste bei dir willkommen sind.

4. Aktualisiere deine digitale Gästemappe

Deine digitale Gästemappe ist der ideale Ort, um wichtige Informationen und nützliche Tipps mit deinen Gästen zu teilen.

Hier kannst du alle LGBTQIA+ freundlichen Restaurants, Bars, Clubs und Geschäfte in deiner Region auflisten. Natürlich solltest du auch die Sehenswürdigkeiten, beliebte Clubs und andere touristische Angebote einfügen.

Füge Notfallkontakte hinzu: Sowohl deine Telefonnummer als auch die der Polizei und, falls vorhanden, die Nummer lokaler oder regionaler LGTQIA+ Verbände. Durch diese Vorsichtsmaßnahme fühlen sich deine Gäste sicherer und sind vorbereitet, falls es zu einem Angriff oder einer anderen Form von Diskriminierung kommt.

5. Bewirb deine FeWo auf LGBTQIA+ freundlichen Portalen

Neben den großen Buchungsplattformen wie Booking.com und Airbnb gibt es auch andere Portale, die sich speziell an Reisende aus der LGBTQIA+ Gemeinschaft richten.

Zum Beispiel:

  • MisterB&B – Die führende Plattform für schwule Reisen mit 200.000 Gastgebern in über 135 Ländern, hat sich in den letzten Jahren für alle Mitglieder der LGBTQIA+ Community geöffnet.
  • FabStayz – Für alle Mitglieder der LGBTQIA+ Community oder solidarische Gastgeber, die ein „fabelhaftes“ Reiseerlebnis anbieten wollen. Um deine Unterkunft auf FabStayz zu bewerben, musst du mindestens 7 Monate Erfahrung auf einer anderen FeWo-Plattform mitbringen.
  • Gay Sejour – Seit 2001 schlägt diese Plattform ihren Nutzern nicht nur Ferienhäuser und Pensionen vor, sondern auch Bars, Restaurants, Saunen und andere unterhaltsame und inklusive Aktivitäten.
  • Purple Roofs – Diese Seite ist eine Autorität auf dem Gebiet der LGBTQIA+ Reisen und war eine der ersten auf dem Markt. Sie ist nicht nur eine Buchungsplattform, sondern auch ein Vermittler zwischen Gästen und Gastgebern. Um zu buchen, müssen interessierte Reisende die Gastgeber direkt kontaktieren.

6. Teile dein Engagement in den sozialen Medien

Eine weitere Möglichkeit, deine Online-Präsenz auszubauen, sind eigene Social-Media-Kanäle für deine Ferienunterkunft (zum Beispiel auf Instagram, TikTok und Facebook).

Teile kurze Videos oder Posts über deine Werte und dein Engagement als Mitglied oder Verbündeter der LGBTQIA+ Community. Zeige auch, was deine Unterkunft zu bieten hat, teile lokale Veranstaltungen und alles, was deine Ferienwohnung so einzigartig macht.

7. Rabatte und Sonderaktionen im Pride-Monat

In vielen größeren Städten wird der Pride -Monat Juni mit Paraden, Umzügen, Veranstaltungen, Shows und vielem mehr gefeiert. Aber auch kleinere Städte und Gemeinden können diesen Monat nutzen, um die LGBTQIA+ Gemeinschaft zu feiern und für gleiche Rechte für alle zu werben.

Um Reisende anzusprechen, dein Ferienhaus während des Pride-Monats zu buchen und an den Pride-Feierlichkeiten teilzunehmen, kannst du spezielle Sonderangebote und Rabatte erstellen. Du könntest zum Beispiel ein „Pride-Reisepaket“ in Erwägung ziehen, bei dem du neben der Unterkunft auch Tickets für LGBTQIA+ freundliche Veranstaltungen und Rabatte für queere Geschäfte anbietest.

8. Bitte deine Gäste um Feedback

Am Ende des Aufenthalts solltest du deine Gäste nach Feedback fragen. So siehst du, wie deine Bemühungen ankommen und du kannst du dein Angebot weiter optimieren. Positive Bewertungen helfen dir außerdem dabei, deine Sichtbarkeit auf den Buchungsportalen zu verbessern.

Du kannst bei deiner Bitte um Feedback auch das Thema Sicherheit ansprechen. Frag deine Gäste, ob sie sich während ihres Aufenthaltes irgendwann unwohl gefühlt haben und was du tun kannst, um es zu verbessern. Geh besonders mit diesen Rückmeldungen freundlich und verständnisvoll um.

Fazit: Eine LGBTQIA+ freundliche FeWo lohnt sich!

Als Vermieter einer Ferienwohnung oder eines Ferienhauses hast du die Möglichkeit, für deine Gäste einen sicheren Raum zu schaffen – unabhängig davon, mit welchem Geschlecht sie sich identifizieren oder welche sexuelle Orientierung sie haben.

Schon mit ein paar einfachen Maßnahmen trägst du dazu bei, Vorurteile abzubauen und die Tourismusbranche inklusiver zu machen

  1. Nimm an einem Diversity-Training teil.
  2. Nutze bei der Kommunikation mit deinen Gästen eine gendergerechte Sprache.
  3. Teile deine Bemühungen auch in deinen Inseraten und in den Sozialen Medien mit.

Mit unserem Channelmanager synchronisierst du deine Buchungen auf verschiedenen Plattformen in Echtzeit und kannst viele weitere Aufgaben automatisieren. Probier es einfach aus und spare wertvolle Zeit, um den Pride-Month zu feiern!

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