Das Buchungsportal Booking.com hat kürzlich seinen jährlichen Bericht zum Thema nachhaltiges Reisen veröffentlicht, der auf einer Befragung von 33.000 Reisenden aus 35 Ländern weltweit basiert. Der voranschreitende Klimawandel und die unsichere wirtschaftliche Lage nach mehreren Jahren globaler Pandemie verändern die Art und Weise, wie die Menschen ihre Verantwortung für die Bewahrung unseres Planeten für zukünftige Generationen sehen.
All das hat direkte Auswirkungen auf die Tourismusbranche. Booking.com hat daher zum achten Mal in Folge einen umfassenden Bericht erstellt, der Statistiken und hilfreiche Erkenntnisse für Vermieter von Ferienunterkünften enthält. In diesem Blog-Beitrag haben wir die wichtigsten Informationen aus dem Sustainable Travel Report 2023 von Booking.com für dich zusammengefasst.
3 Highlights aus dem Sustainable Travel Report 2023 von Booking.com
Nachhaltiger Tourismus ist kein neues Phänomen. In den letzten Jahren macht sich der Klimawandel durch extreme Trockenheit, Überflutungen und andere Wetterextreme immer stärker bemerkbar.
Zahlreiche Studien zu aktuellen Reisetrends, wie z.B. diese Studie von HomeToGo, zeigen deutlich, dass viele Reisende Wert auf nachhaltigere und umweltfreundlichere Angebote legen – von der Unterkunft bis hin zur Wahl des Verkehrsmittels.
Der Sustainable Travel Report 2023 von Booking.com zeigt drei entscheidende Trends, die bei der Vermietung von Ferienwohnungen und Ferienhäusern zunehmend berücksichtigt werden sollten:
1. Nachhaltige Angebote sind selten und teuer
Die Daten sind eindeutig: Die Mehrheit der befragten Reisenden – im Durchschnitt 80 Prozent – gibt an, dass es für sie wichtig ist, nachhaltiger zu reisen.
74 Prozent sind sich dessen bewusst, dass nachhaltige Maßnahmen möglichst bald umgesetzt werden müssen, um den Planeten für künftige Generationen zu erhalten. Im Vorjahr sahen erst 66 Prozent diese Dringlichkeit.
Allerdings deckt das Angebot für viele derzeit die Nachfrage nicht ab. 51 Prozent der Befragten finden, es gibt nicht ausreichend umweltfreundliche Optionen auf dem Markt. Und die verfügbaren nachhaltigen Lösungen sind oft zu teuer, wie 49 Prozent der Befragten angeben.
Das stellt umweltbewusste Touristen vor eine schwere Entscheidung: Auf den wohlverdienten Urlaub verzichten, weil sie sich die nachhaltige Option nicht leisten können, oder sich trotzdem für eine Reise entscheiden?
2. Gäste handeln verantwortungsbewusster
Das bringt uns zum zweiten wichtigen Punkt des jährlichen Berichts von Booking.com über nachhaltiges Reisen: den Trend zum „verantwortungsvollen Gast“.
Damit sind Touristen gemeint, die sich ihres ökologischen Fußabdruckes beim Reisen bewusst sind und aktiv daran arbeiten, diesen so klein wie möglich zu halten. Schon mit kleinen Gesten – wie dem Verzicht auf Einwegplastik oder der Entscheidung für wiederverwendbare Einkaufstaschen – können verantwortungsbewusste Reisende etwas für die Umwelt tun.
Hier sind ein paar Zahlen aus dem Booking.com-Bericht zum Verhalten der Gäste in den vergangenen 12 Monaten:
- 67 Prozent der Gäste haben die Klimaanlage ausgeschaltet, wenn sie nicht in der Unterkunft waren.
- 60 Prozent haben die Handtücher mehrmals verwendet.
- 55 Prozent haben sich während ihres Urlaubs für eine wiederverwendbare Wasserflasche entschieden.
- 77 Prozent haben Licht und Elektrogeräte ausgeschaltet, wenn sie die Unterkunft verließen.
- 45 Prozent haben während des Aufenthaltes ihren Müll getrennt.
- 43 Prozent haben ihre Ausflüge so geplant, dass sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein konnten.
3. Trend zum „regenerativen Tourismus“
Aus dem Sustainable Travel Report 2023 von Booking.com lässt sich noch ein dritter Trend ableiten, der für Kurzzeitvermieter von großer Bedeutung ist. Es gibt nämlich eine neue Form des nachhaltigen Tourismus, die noch einen Schritt weiter hin zu Nachhaltigkeit gehen möchte: den regenerativen Tourismus.
Während „verantwortungsvoller Tourismus“ darauf abzielt, beim Reisen die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, möchte „regenerativer Tourismus“ dem Land und den Einheimischen etwas zurückzugeben. Gerade Massentourismus trägt häufig zur Zerstörung der Natur bei und verschlechtert oder beeinträchtigt die Lebensqualität der Einheimischen. Man denke nur an überlaufene Orte wie Sylt oder Hallstatt, die während der Hauptsaison unter den Touristenmassen leiden.
Laut Umfragen von Booking.com geben 66 Prozent der Befragten an, dass sie die Orte, die sie besucht haben, in einem besseren Zustand verlassen möchten, als sie bei der Ankunft vorgefunden haben.
69 Prozent wünschen sich, dass das Geld, das sie für ihren Urlaub ausgegeben haben, der örtlichen Gemeinschaft zugutekommt.
Wie können sich Reisende und Gäste an einem regenerativen Tourismus beteiligen? 43 Prozent der Befragten wollen dazu beitragen, indem sie in kleinen Geschäften direkt im Ort einkaufen oder an Touren und Aktivitäten teilnehmen, die von Einheimischen organisiert werden. 43 Prozent der Befragten reisen lieber in der Nebensaison, um Überfüllung zu vermeiden.
Wie können FeWo-Vermieter zu nachhaltigem Reisen beitragen?
Hier findest du Tipps, wie du mit deiner Ferienunterkunft auf die Nachfrage nach verantwortungsvollen und umweltfreundlichen Angeboten regieren kannst:
Werde nachhaltig
Sorge dafür, dass dein Ferienhaus oder deine Ferienwohnung die gängigen Nachhaltigkeitsstandards erfüllt, wie z.B. Mülltrennung, die Bereitstellung von wiederverwendbaren Utensilien (Besteck, Gläser) und die Vermeidung von Energieverschwendung. Entscheide dich stattdessen für nachhaltige Marken und wähle lokale Lebensmittel und Produkte, falls du Frühstück etc. anbietest.
Vielleicht gibt es in deiner Region sogar Förderungen oder andere Reize für die Installation von Solaranlagen oder anderer umweltfreundlicher Anpassungen.
Sprich über dein Engagement für die Umwelt
Laut Booking.com wissen 44 Prozent der befragten Reisenden nicht, wo sie nachhaltige Angebote finden können. Wenn dir Nachhaltigkeit am Herzen liegt und du Maßnahmen ergreifst, um dein Vermietungsgeschäft umweltfreundlicher zu machen, dann solltest du das auch sichtbar machen. Schreib es in deine Inserate auf den Buchungsportalen, zeige es auf deiner Vermieter-Website und erwähne es auf deinen Kanälen in deinen sozialen Medien.
Biete Rabatte und Anreize für Gäste, denen Nachhaltigkeit wichtig ist
Viele Touristen wünschen sich nachhaltigere Urlaubsmöglichkeiten, aber finden das derzeitige Angebote zu teuer. Du könntest ihnen hier ein bisschen entgegenkommen und verantwortungsbewussten Gästen Rabatte oder andere wirtschaftliche Anreize bieten.
In den letzten Jahren haben einige Unterkünfte Rabatte für Gäste gewährt, die sich dafür entschieden haben, ihre Handtücher nicht jeden Tag zu wechseln oder ihr Zimmer nicht täglich reinigen zu lassen. Manche verlangen zusätzliche Gebühren für Reisende, die ihren Müll nicht trennen oder gewähren Rabatte für Buchungen in der Nebensaison buchen.
Eine weitere Möglichkeit wäre eine Vereinbarung einem Fahrradverleih in deiner Nähe, damit deine Gäste sich dort zu guten Konditionen Fahrräder ausleihen und das Auto stehen lassen können.
Heb regionale, nachhaltige Angebote hervor
Lokale Lebensmittel- und Handwerksläden, von Einheimischen organisierte Aktivitäten, Wanderungen in der Natur: Stelle auf deiner Vermieter-Website und in deiner digitalen Gästemappe nachhaltige Alternativen in den Vordergrund.
Fazit: Heb dich mit Nachhaltigkeit von der Konkurrenz ab
Nachhaltiger Tourismus ist ein Trend, der sich erfreulicherweise immer mehr durchsetzt. Auch du als Vermieter einer Ferienunterkunft kannst vieles tun, um umweltfreundlicher zu werden. Deine Gäste werden das zu schätzen wissen und werden deine Ferienunterkunft anderen FeWos vorziehen, die weniger Wert auf Nachhaltigkeit legen. Daher hilfst du mit deinen Bemühungen zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit nicht nur der Umwelt, sondern kannst langfristig auch dein Geschäft ankurbeln.
Um dir die Verwaltung deiner Ferienwohnung einfacher zu machen, kannst du einen Channelmanager wie Smoobu verwenden. Damit kannst du deine Kalender in Echtzeit synchronisieren und viele wiederkehrende Aufgaben – wie zum Beispiel die Kommunikation mit deinen Gästen – automatisieren. Du willst wissen, wie das geht? Kein Problem, du kannst Smoobu 14 Tage lang kostenlos ausprobieren und alle Funktionen aus dem Pro Plan nutzen.
